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Die Finsternis hüllte die Straßen in Dunkelheit, einzig und allein der Mond spendete etwas Licht. Blitzschnell schlug Damon seine Augen auf und stand im nächsten Moment schon kampfbereit auf seinen Beinen, ohne den leisesten Schimmer zu haben, was überhaupt passiert war. Das einzige, woran er sich erinnern konnte, war das er heute Mittag einen Sparziergang durch die Stadt gemacht hatte, um seinen Kopf freizubekommen, denn nach allem was passiert war, hatte er es nötig gehabt, mal den Kopf freizubekommen. Das Problem allerdings war, dass er dadurch nur noch umso mehr nachdachte... Über Sie nachdachte, dass Mädchen um das er so lange gekämpft hatte, doch alles umsonst gewesen war. Das einzige, was er erreicht hatte, war das sie sich jetzt hassten. So schön die Beziehung auch gewesen ist, sie hielt nicht lange. Zu verschieden waren sie gewesen, aber der Vampir würde sich für niemanden ändern, entweder man nahm ihn so, wie er ist oder man sollte ihm einfach aus dem Weg gehen. Ihn hielt eigentlich nicht mehr viel in Mystic Falls, aber er konnte diese Stadt nicht verlassen, weshalb wusste er nicht, aber er fühlte sich dazu verpflichtet hierzubleiben. Auch wenn es vorbei war, er liebte sie noch immer genauso, wie er sie vorher geliebt hatte und er konnte sie unmöglich in dieser Stadt voller Gefahren alleine lassen. Damon schaute sich um, er befand sich in einer dunklen Gasse, nirgendwo war nur ein einziger Mensch und neben ihm stand ein verlassenen Gebäude, dass herunter gekommen aussah. An den Seiten des Gebäudes wuchsen lange Pflanzen nach oben entlang der Mauern, es sah aus, als wäre schon Jahrzehnte kein Mensch mehr in diesem Gebäude gewesen.
Zum ersten Mal begutachtete der Vampir seine Arme, an ihnen klebte Blut. Schmerzen hatte er keine, aber normalerweise hätten die Wunden heilen und das Blut verschwinden sein müssen. Er musterte seine Arme genauer und kam zu eine Ergebnis: Das Blut, was an ihm klebte gehörte nicht ihm, es war von jemand anderem das Blut. Damon konnte sich noch daran erinnern, wie er durch die Straßen lief, es war inzwischen Dunkel geworden. Doch dann hatte er einen totalen Filmriss gehabt. Er lief ein Stück, in Richtung des Gebäudes, während er überlegte, was passiert war. Langsam kamen die Gedanken zurück, er war vorher im Grill gewesen und hatte etwas getrunken, wie viel wusste er allerdings nicht mehr. Plötzlich blieb Damon ruckartig stehen und starrte mit aufgerissen Augen auf den Körper, der direkt vor seinen Füßen auf dem Boden lag. In dem toten Körper steckte ein Pfahl.. Dies war allerdings nicht das, was ihn so schockierte, dass schlimme daran war, der Körper war zerfetzt, also ob sich jemand einen schrecklichen Spaß gemacht hätte. Wenn man daran denkt, dass Damon Blut an seinen Armen hatte, was nicht sein eigenes war, könnte man denken er war das gewesen. Der Vampir tötete zwar gerne aus Spaß, aber jemanden so etwas anzutun, dass er so aussah, dass war nicht sein Stil. Aber was war wenn er es wirklich getan hatte, ohne es zu wissen? "Bin ich zu sowas wirklich in der Lage?", flüsterte er zu sich selbst. Auch wenn er betrunken gewesen war, würde er so etwas nicht tun. Außerdem brauchte es schon ein bisschen mehr, um bei ihm einen Filmriss auszulösen, als ein bisschen Alkohol. Normalerweise manipulierte er seine Opfer und trank dann von ihnen, aber meistens ließ er sie am Leben. Er bückte sich zu dem Körper runter und begutachtete ihn, es war eine blonde, junge Frau, sie sah eigentlich recht hübsch aus. Aufjedenfall war sie ein Mensch gewesen, was ihn umso mehr verwirrte, war der Pfahl der in ihrer Brust steckte.

Mit einer unglaublichen Leidenschaft küsste Damon die zarte Lippen seiner Prinzessin. Ein warmes Gefühl machte sich in seinem ganzen Körper breit, der Triumph, endlich das Mädchen erobert zu haben, um das er so lange gekämpft hatte. All den Schmerz, den der Vampir vorher empfunden hatte und der Neid auf seinen Bruder, waren verschwunden. Irgendwann, wenn er seinen Bruder wiedersehen würde, würde er sich bei ihm bedanken und zwar für alles. Ohne ihn würde er nicht mehr leben, denn er hatte ihn dazu gezwungen damals das Blut zu trinken, als er sich schon dazu entschieden hatte, dass er sterben wollte. Auch musste er sich für die vielen anderen Male bedanken, in denen Stefan ihm das Leben gerettet hatte und dafür, dass er damals Elena das Leben gerettet hatte, als der Wagen ihrer Eltern die Brücke runter gefallen war. Es gab soviel, was er ihm sagen musste, doch er war noch immer verschwunden, was ihm Sorgen bereitete. Ein Blick in Elenas wundervolle, braunen Augen genügte und Damon hatte alles vergessen, woran er gerade gedacht hatte, seine ganze Aufmerksamkeit war ihr gewidmet. Er gab ihr einen schnellen, aber doch innigen Kuss und begann sich dann anzuziehen. Fragend schaute sie ihn an „Ich bin gleich wieder da“, sagte er und schon war er aus der Tür verschwunden. Rasch ging er in die Küche und bereitete ein Frühstück für sie vor. Er ging in das Wohnzimmer und holte aus einer Schublade etwas hervor: Einen großen, goldenen Ring, verziert mit einem hellblauen Diamanten. Er packte ihn wieder zurück in das kleine Kästchen und steckte sich dieses in seine Hosentasche. Dann ging er wieder in die Küche und kümmerte sich wieder um das Essen. Der Vampir brachte Elena das Essen ans Bett und sah sofort ihre Augen aufleuchten, als er wieder hereinkam. „Lass es dir schmecken“, sagte er liebevoll und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Er schaute ihr beim essen zu und man sah, dass sie sich so langsam daran gewöhnte. Für Vampire war menschliches Essen zu anfangs nicht gerade sehr appetitlich, man musste sich erst daran gewöhnen. Als sie fertig war, stellte er den Teller auf den Nachttisch. „Lass uns einen Sparziergang machen, ich habe eine Überraschung für dich“. Die Neugier in ihren Augen konnte Damon erkennen und nachdem sie sich angezogen hatte, gingen sie nach draußen. Es war ein herrlicher Morgen, die Sonne brachte alles zum Strahlen und eine erfrischende Brise erfüllte die Luft. Damon ging mit ihr einen kleinen Weg entlang, bis hin zu einer Bank, dort setzten sie sich hin. Der Vampir nahm sein Mädchen in den Arm und betrachtete mit ihr den Sonnenaufgang. Nach einer Weile nahm er all seinen Mut zusammen und sank vor ihr auf die Knie. Elena schaute ihn mit überraschten Blick an. Er holte den Ring aus deiner Hosentasche und hielte ihn ihr hin. „Willst du mich Heiraten?“, fragte er sie und musste sich ein Grinsen verkneifen, um ernst zu wirken. Er meinte es wirklich ernst, er wollte für immer mit ihr zusammen bleiben. Damon sah zu, wie aus Elenas überraschtem Gesicht auf einmal ein entsetztes wurde. Sie schüttelte den Kopf „Tut mit leid, ich kann nicht...“, flüsterte sie, stand auf und lief weg. Damon konnte nichts machen, außer ihr hinterherzuschauen.
Blitzschnell riss er die Augen auf. Er saß auf seinem Bett und fing langsam an zu realisieren, dass es nur ein Traum gewesen ist. Damon ließ sich wieder auf sein Bett sinken und fing an seinen Kopf leicht zu schütteln „Dieses Mädchen raubt mir irgendwann nochmal meinen Verstand“, sagte er zu sich selbst. Seid Tagen schon hatte er solche Träume. So gut er es konnte, versuchte er die Trennung zu verkraften aber mit solchen Träumen, schien es fast unmöglich. Die Beziehung war wirklich schön gewesen, einen ganzen Sommer lang hatte er ungestört mit ihr verbringen können. Aber umso mehr Zeit sie miteinander verbracht hatten, desto mehr hatten sie gemerkt, wie unterschiedlich sie im Grunde doch waren. Viel zu oft hatte sie Stress gemacht, weil Damon Menschen getötet hatte und zuviel getrunken hatte, aber er war nun mal so, wie er war und er würde sich für niemanden ändern. Entweder man nahm ihn mit all seinen Ecken und Kanten oder man sollte es einfach direkt lassen. Nur irgendwann war die Beziehung dran zerbrochen und beiden wurde bewusst, es lohnte sich nicht mehr zu kämpfen. Doch jetzt, wo es vorbei war, wurde dem Vampiren klar, er würde immer für dieses Mädchen kämpfen, egal was geschah. Dies war auch einer der Gründe, dass er Mystic Falls nicht verlassen konnte, er konnte sie bei all den Gefahren nicht im Stich lassen.
Damon zog sich an und ging raus, um frische Luft zu schnappen. Drinnen würde er es nicht länger aushalten, ohne verrückt zu werden. Die frische Luft tat ihm sehr gut und ein bisschen konnte er dadurch seine Gedanken befreien. Es war schon Mittags, er hatte sehr lange geschlafen. Er beschloss in den Grill zu gehen, wie jeden Tag, denn seid der Trennung trank er so gut wie jeden tag was, dass war seine Art und weise dies zu verkraften. „Eine Glas Whiskey“, sagte er als er dort drinnen angekommen war. Er setzte sich hin und schaute sich um. Es war kaum was los, wenn er ein bisschen naschen würde, würde dies sicher niemand mitbekommen. Die hübsche, Blonde Frau brachte ihm seinen Whiskey. Er schaute ihr fest in die Augen „Bitte, mach keinen Mucks, es geht auch ganz schnell“. Er biss in ihren Arm und trank ihr Blut, es schmeckte ziemlich gut. Als er fertig war, ging sie wieder an ihre Arbeit. Er fing an an seinem Whiskey zu nippen und ließ seine Gedanken wieder schweifen. Er hatte Elena jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, was ihm ungewöhnlich schien... Rasch trank er sein Whiskey Glas aus und ging dann wieder dort raus. Es war eh nichts im Grill los und er war dorthin gegangen, um seine Gedanken zu verdrängen, nicht um wieder daran zu denken. Als er durch die Straßen lief, hörte er eine Stimme, die sofort seine Aufmerksamkeit erhielt. Er sah Elena, die sich mit Caroline am unterhalten war. Allein ihr Anblick ließ einen Schmerz durch Damon fahren. Er drehte sich um und ging wieder nach Hause, er kämpfte damit, seine Gefühle wieder abzustellen, aber das war keine gute Idee. Auf dem weg zu seinem Heim, sah er ein junges Mädchen. Warum gegen den Schmerz ankämpfen, wenn man ihn in Spaß verwandeln konnte? Damon ging auf sie zu und küsste das überrachte Mädchen, aber sie war naiv und erwiderte ihn, ohne zu fragen wer er überhaupt ist. Dann wanderte er mit seinen Lippen ihren Hals herunter, biss feste zu und zerschnitt ihr Haut mit seinen Zähnen. Sofort schmeckte er eine Welle von köstlichem roten Blut, dass in seinen Mund hineinlief. Der Vampir trank so lange, bis kein Tropfen mehr in ihrem Körper war. Dann ließ er den toten Körper fallen und leckte sich über seine Lippen. Der alte Damon war wieder da... Er ging, ohne sich die Mühe zu machen, den Körper zu beseitigen wieder in den Grill und würde sich dem Spaß voll hingeben, ohne auch nur einen Gedanken an Elena zu verschwenden.



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