Jedes Jahr, genau um diese Zeit, machte ich mich auf den Weg um Stefan zu suchen, denn wir hatten es uns zur Tradition gemacht, das ich ihn immer an seinem Geburtstag besuchte. Manche würden sagen, das dies eine sehr lange Zeit für beste Freunde sei in der man sich nicht sah, aber das Zeitgefühl der Vampire lief anders. Ein Jahr war nichts für uns und so war es auch nicht weiter schlimm für uns, wenn wir uns nur an diesem einen besonderen Tag sahen. Dieses Jahr führte mein Weg mich nach Mystic Falls, etwas verwunderlich, wie ich fand, aber Stefan konnte seine eigenen Entscheidungen treffen. Und selbst wenn er in die Arktis gezogen wäre, so wäre ich auch dort an seinem Geburtstag erschienen. Kurz nach Sonnenuntergang war ich los gereist, denn im Gegensatz zu meinem besten Freund besaß ich keinen Tageslichtring und so war ich immer noch an die Dunkelheit gebunden. Aber ich hatte mich daran gewöhnt nur raus zu gehen, wenn die Sonne untergegangen war und für mich war das eine Sache, die sich nicht ändern lies. An der Stadtgrenze zu Mystic Falls wurde ich langsamer, passte mich der Geschwindigkeit der Menschen an und verschaffte mir einen ersten Eindruck über diese Stadt nach so langer Zeit. Vieles hatte sich verändert, aber das war auch nicht anders zu erwarten gewesen. Die Bevölkerung wuchs ständig und so mussten auch immer mehr Häuser gebaut werden. Doch das sollte nun nicht meine Sorge sein, denn ich war hier nur zu Besuch und hatte nicht vor hier zu bleiben. Endlich bog ich ab und lief die Auffahrt zum Anwesen der Salvatores hinauf, natürlich schon voller Vorfreude, denn immerhin war Stefan mein bester Freund und wir hatten schon sehr vieles zusammen erlebt. An der Türe klopfte ich und nun hieß es warten. Da er sich ganz schön Zeit lies, lehnte ich mich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen und nach gefühlten Stunden erst, ging endlich die Türe auf und er stand vor mir. "Lässt man sein beste Freundin etwa so lange warten?" Das Lächeln auf seinen Lippen war Grund genug für mich selbst zu Lachen und schon trat er heraus und wir umarmten uns. "Es tut gut sich zu sehen Stef. Wie lange ist das jetzt her? Ein Jahr?" Das meinte ich natürlich nur scherzhaft, denn er wusste genauso gut wie ich, das es immer ein Jahr sein würde.